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1945 traf der Geist der deutschen Wunderwaffe aus einem amerikanischen Bomber heraus auf die Einwohner zweier Städte des mit den Nazis verbündete Japan. Der Bomberpilot hat es bis heute nicht bereut. Damals entstand eine der weltweit größten Bürgerinitiativen neben der Friedensbewegung - die Anti- Atom- Bewegung. Heute kann sie sich ihres Erfolges rühmen. Das Gericht hat entschieden, das Akw- Brunsbüttel erhält keine Restlaufzeiten. Nachdem endgültig fest steht, dass Leukämie in der Marsch auftritt und immer mehr Krebskrankheiten bekannt werden, ist es quälend für die Atomkkraftgegner, recht behalten zu haben. Und nichts desto trotz haben die Brunsbüttler Bürgermeister nichts bereut. Ganz im Gegenteil, der Amtierende, Hansen gab bekant, die Mehrheit der Ratsversammlung stehe zur Kernenergie. Sie stellt sich damit offen gegen geltendes Recht und macht sich verantwortlich für noch mehr gesundheitliche Opfer.
Reststromlaufzeiten sind so ein Gedankengebilde, das von niemandem mehr nachzuvollziehen ist. So eine Art Vampirismus. Das Kraftwerk Mühlheil- Kärlich wird abgeschaltet und die Jahre, die dieses noch geschafft hätte, soll einem anderen sozusagen als Lebensverlängerung eingehaucht werden. Komplett absurde Vorstellung, denn die Betreiber wollten das Verhandlungsergebnis der Regierung umdrehen, sie wollten einem der ältesten, Brunsbüttel, nochmal Leben einhauchen. Und dann, wartend auf bessere Zeiten, wenn die Kinder alles wieder vergessen haben, sie erneut wieder hochzufahren.
Aus für Brunsbüttel suggeriert deutlich, was sie meinen. Wir sind schuldam Untergang der Stadt. Aber das Gegenteil wird geschehen. Die Lebenslichter der Stat könne wieder eingeschaltet werden. Bruns hat eine reelle Chance. Und Büttel wird wieder auferstehen. Was wir sehen ist ganz deutlich. Obwohl jetzt Krümmel und Brunsbüttel stillstehen, gibt es keine Stromengpässe. Auch das war immer gelogen. Darum ist es noch nicht Zeit für den Abgesang, sondern für Vorsich vor einer Wiederaufnahme der Forschung nach der Deutschen Wunderwaffe. Gebt den Frieden nicht wieder aus der Hand.
Das soll Trittin sein. Nie im Leben. Soll in Brunsbüttel gewesen sein? Kann der denn überhaupt noch stehen? Eine Woche vor den Europawahlen - und das in der Mitte soll ein Grabstein sein, auf dem steht: "Hinterlässt strahlende Erben." Wer jetzt? Mit den paar Piepels werden die niemals drittstärkste Kraft werden. Das sehen die DLZ- Redakteure auch so und poltern gleich los. Martin Köhm: "Wer dem Bundesumweltminister und seiner SPD Übles unterstellen wollte, könnte versucht sein, die neuerliche Panne im AKW Krümmel als unverhoffte Wahlkampfhilfe zu sehen." Von Uwe Törper: "Krümmel ist in erster Linie kein Beleg für die Untauglichkeit von Atomkraftwerken überhaupt, sondern für offensichtlich versagendes Sicherheitsmanagement bei Vattenfall." Auch der verbittet es sich, die neuerlichen Unfälle für den Wahlkampf zu instrumentalisieren. Und Friedrich Schababerle aus Keltern schimpft in einem Leserbrief, dass die Grünen dem Standort in den Rücken gefallen sind.
So sicher wie ein rissiger Pappkarton, seien die Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel, behaupten die Greenpeacer. Metallspäne im Reaktorraum. Da haben sie immer so getan als seien Kernkraftwerke die sichersten Anlagen, die die Welt je gesehen hat.
Neulich haben sogar ein paar Demonstranten alle Haupttore aufgehebelt und sind auf das Gelände eingedrungen. Wider aller gesundheitsbewußten Vernunft. Nur um zu zeigen, dass es jederzeit möglich ist, die Burgruine zu stürmen.
Geesthachter genervt: „Das ist hier wie im Kindergarten!“ Da wollte der Krümmel- Manager Züfle um Vertrauen werben. Stattdessen gabs ein Hick- Hack zwischen Anwohnern und Bürgerinitiativen. Wer darf hier Fragen stellen, wie diese: "Wenn sie den Trafo auswechseln wollten weil sie wussten, dass er defekt ist, warum haben sie die Anlage dann wieder angefahren."