Ein Bericht über die Beimischung von Chemischen Industrieabfällen in Schweröl in Rotterdam und einer weiteren niederlädischen Stadt ließ die Alarmglocken schrillen, eine Form der offenbar tolerierten Verbrennung von Schadstofen. Für sich gesehen seien die Zahlen unauffällig, erklärte Professor Dr. Alexander Katalinic, Direktor des Krebsregisters. Auch die mobile Luftmessstation des Landesamts für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume meldet "unkritische Werte". Dass es einen Zusamenhang zwischen Krebs und Atomstrahlung geben könnte, ist bisher von keinem einzigen Beteiligten in Betracht gezogen worden. Merkwürdig. So zielen die Dithmarscher und Brunsbüttler Kritikerinnen und Forscher, allen voran Jens Rusch, eifrig an ihrer Beute vorbei.
Ist die Schleusenstadt ein Krebsnest, fragt sich Michael Behrendt. Mal davon abgesehen, dass der Löwenanteil von Kreberkrankungen vor allem durch den Lebensstil - Rauchen, Ernährung - erhebliche Vorbelastung des Alters oder schlicht den Zufall hervorgerufen ist, seien Umwelteinflüsse höchst selten nachzuweisen, behauptet Katalinic auf einer Podiumsdiskussion am 3.4.09. Den Vermutungen Dr. Schönings sei man aus Zeitgründen noch nicht auf den Grund gegangen. Dies sei eine andere Baustelle, bekam Behrendt eingangs zu hören auf die Frage, wie gefährdet die Menschen seien.
Aber wo liegt sie denn, die Baustelle? Zur Zeit steht nur der Bau der Kohlekraftwerke an. Jedenfalls glaubt er, dass die Experten die Zuhörer der Veranstaltung mutwillig mit Statistiken bombardierten. Daher ist, wer die Bedenken der Besorgten zerstreuen will, auf einem falschen Dampfer.