Stadt Heide, Parteien, Kirche, DGB, Kinderschützer, Bürgerverein, Schulen und Kindergärten haben am 11.7.2009 in Heide friedlich gegen Scientology protestiert. - Nazikundgebung am 15.8. verhindern.
Im Februar 2005 erfuhren wir, dass der Kreis Dithmarschen in Heide eine Demonstration der NPD für den 1. Mai über die Stadtbrücke genehmigt hatte. Der Landrat Klimant und Bürgermeister Ulf Stecher prägten in dem Zusammenhang den Satz: "Mach die Fenster zu." Es scheint so, als wollten sie den Aufmarsch klammheimlich geschehen und die Bevölkerung in Unkenntnis darüber lassen.
Damals sind wir vom "Maulwurf" darüber unterrichtet worden und haben mit einer Gegendemonstration verhindert, dass die N. auf den Marktplatz gelangen. Das Dithmarscher Bündnis gegen Rechts trifft sich seitdem regelmäßig und stellt fest, dass Dithmarschen gefährdet ist, zu einer Hochburg der Nazis zu werden.
Nach jahrelanger mühevoller Aufklärungsarbeit waren wir der Ansicht, dass die Politiker und Verantwortlichen etwas mehr Achtsamkeit entwickelt haben und solche Fehler nicht wieder machen, dass sie die Bevölkerung an die Nazis ausliefern und die Augen schließen.
An den derzeitigen Auseinandersetzungen um die S. ist allerdings festzustellen, dass die politischen Bewegungen an der Westküste nicht nur weiter wegschauen, sondern selbst nicht frei sind von Vorurteilen und davor, sich von interressengeleiteten Machtgruppen instrumentalisieren zu lassen. Warum lassen sich selbst DGB Funktionäre vor den fremdenfeind-lichen Karren spannen. Die Schulen und Kindergärten sollten sich lieber um die Aufklärung und Erziehung zu Demokratie und Toleranz Andersgläubiger kümmern und dass die Losung der Verfolgten des Nazisystems: "Nie wieder Faschismus. Nie wieder Krieg. Wehret den Anfängen." nie in Vergessenheit gerät.
Denselben Heider Bürgermeister, der 2006 kein Problem sah, den Nazis eine Kundgebung zu genehmigen, findet man plötzlich an der Spitze eines Anti- Scientology- Mobs wieder. Nicht dass sie nur persönlicheine Abscheu vor diesem Unternehmen haben, er selber hat alles unternommen, [Pullout:]den Infostand nicht stattfinden zu lassen.
Natürlich ist das Gericht seiner Forderung nicht gefolgt. Was haben sie den Heidern bloß getan? Ich habe weit und breit rumgefragt und nur in Erfahrung bringen können, dass es sich um eine Sekte handeln soll.
Bürgermeister Ulf Stecher mchte dem vorbeieilenden Stationsleiter der Polizei Heide Milich die Stoßrichtung der Aktion klar, so steht es in der DLZ, als ob der Oberste Heider der Polizei sagt, was gemacht wird.
Was haben denn nur die Heider Bürger gegen die Scientologen, wissen sie denn nicht, dass vor 75 Jahren ein paar Schritte entfernt vom Heider Marktplatz die Nazis ein jüdisches Geschäft boykottiert haben. "Ich finde es unmöglich, dass diese Leute hier auftreten dürfen, sie wollen die Gesellschaft unterwandern und Menschen hörig machen," gab jemand mit Namen Bodo Spreu bekannt.
Dies Argument erscheint mir so fragwürdig, wie die Vorwürfe aud den 80er Jahren, als Bildzeitung und CDU hetzte, dass die Kommunisten die Grünen untewanderten.
Die Kirchen haben von Berufs wegen etwas gegen andere Kirchen. Sie behaupten dann einfach es handelte sich um Sekten. Doch dass sich Dithmarscher für die Kirchen derart ins Zeug legen, kann den Eindruck erwecken, dass sie gehirngewaschen sind. Schulen und Kindergärten sollen sich auch beteiligen, obwohl es doch im allgemeinen heißt, dass die sich aus politischen Veranstaltungen herauszuhalten haben. Auch hier ist schwer ersichtlich, was deren Argument sein könnte. Kindergärten werden von der Kirche betrieben.
Dass sich aber der DGB- Dithmarschen dazu hinreißen ließ, an dieser offensichtlich CDU- gesteuerten Aktion teilzunehmen, ist zu verwunderlich. Schließlich geht es hier auf keinen Fall um die Schaffung oder Erhaltung von Arbeitsplätzen. Gerade den DGB, dessen Mitglieder im III. Reich geschunden waren und zu Hauf in den Arbeitslagern der Nazischergen Frondienste leisten mussten, sollte doch Begriffe wie: "Boykottaktion" oder "unerwünscht" hellhörig machen, aber zumindest zur Vermeidung zwingen.
Dass der Sc.- Sprecher Frank Busch die Stadtverwaltung in die Nähe der Nationalsozialisten gerückt sieht, ist daher nachvollziehbar. Dieser offene Hass der hier erscheint, erinnert erschreckend an die Kampfzeit der Bewegung vor 1933, wo SA und Stahlhelm bereits hetzten, als die NSdAP noch klein und betont friedlich war. Die Heider Bürgerinnen sollten endlich begreifen, dass das Ganze hier kein Spiel ist, sondern dass ein aufkommender Faschismus eine Große Gefahr bedeutet. Wenn Nazis auf den [Pullout:Stillschweighaus]Dörfern Fuß fassen, wenn Politiker die drohende Gefahr abwiegeln, wenn Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer hinter Trommlern und Predigern hinterherlaufen, dann ist die Zeitpnkt, wo auch hinterm Deich alle Alarmglocken läuten müssten.