Formiert in Cuxhaven zu Beginn des Krieges vom "Festungskommandanten Nordfriesland" und unterstand der "Marinestation der Nordsee". Sein Befehlsbereich wurde die Linie östlich Spieka-Bad Bederkesa der deutsch-dänischen Grenze mit Abschnitten in Cuxhaven, Brunsbüttel und Sylt. Mit der Besetzung Dänemarks im April 1940 wurde die Insel Roem hinzugefügt. Im Februar 1941 wurde der Stab benutzt, um "Marinebefehlshaber 'A'" zu bilden und ging nach Griechenland. Der Befehl Bereich wurde dann dem neu gebildeten Küstenbefehlshaber Deutsche Bucht unterstellt. Zweigstelle Westerland Marinekriegsgerichtsrat Dr.jur. Theodor Constabel (Januar - September 1940)
Gebildet im November 1944 mit Sitz in Tidefeld im Norden in Ostfriesland. Es unterstand dem Kommandierenden Admiral Deutsche Bucht und kontrollierte den westlichen Teil des Befehls. Zweigstelle Wilhelmshaven Marineoberstabsrichter Dr.jur. Theodor Constabel (07 Sep 1944-Januar 1945)
Mit der Flottenreorganisation im Juni 1941 wurden die Ausbildungskreuzer kombiniert, um der "Verband der Ausbildungskreuzer ' zu formieren, die alle aufgelösten Kreuzer in der Ostsee befehligten. Im November 1941 wurde der ranghöchste Kommandant als Chef eingesetzt. Im April 1942 wurde der Personalbestand erhöht und der Chef wurde Befehlshaber. Im Juli 1944 wurden mehrere Schiffe zusammengefasst, um die "Kampfgruppe "Thiele"" zu formieren, und der "Befehlshaber der Ausbildungsverbände der Flotte" hatte den Befehl über beide Formationen bis September 1944. Im März 1945 bildete sich eine andere Kampfgruppe, Kampfgruppe "Rogge", bis April 1945. Leitender Richter 1945 Marineoberstabsrichter Dr.jur. Theodor Constabel (Jan - April 1945)
„Es muß der Deserteur wissen, daß eine Desertion gerade das mit sich bringt,was er fliehen will. An der Front kann man sterben, als Deserteur muß man sterben. Nur durch solch eine drakonische Bedrohung jedes Versuchs zur Fahnenflucht kann eine abschreckende Wirkung nicht nur für den einzelnen, sondern für die Gesamtheit erzielt werden. (Hitlers "Mein Kampf")
„Ein Feigling und Verräter ist, der sich gerade jetzt seiner Pflicht entzieht und damit deutschen Frauen und Kin-dern Tod und Versklavung bringt." (Hitlers Nachfolger Karl Dönitz am 1.Mai 1945)
Während den deutschen Deserteuren des Zweiten Weltkrieges eine ideelle und materielle Entschädigung bis heute verweigert wird, setzten die NS-Militärrichter nach 1945 vielfach ungehindert ihre Karrieren fort. Erst seit letztem Jahr — 2009 — sind die 3. Reich Deserteure offiziell rehabilitiert.
Der Richter ist der Rechtsanwalt und Notar Dr. Theodor Constabel, wohnhaft in Meldorf in Holstein. Der Gerichtete ist der gelernte Schlosser Johann Christian Süß, geboren am 21. November 1923 in Hüttenheim, beerdigt auf dem Flensburger Friedhof Friedenshügel, Abteilung 29, Grabstelle 308.
Sein Vater, der Bergmann Johann Süß, der 1960 in Roxheim bei Bad Kreuznach starb, hatte manchen Kummer mit ihm. Er bekam schon lange vor dem Zusammenbruch vom Kommandanten des jungen Süß, Oberleutnant zur See Meier (Dienststelle Feldpost-Nr. M 14 408) zahlreiche Mahnungen, erzieherisch auf den disziplinlosen Sohn einzuwirken.
Am 30. April 1943 rechnete Meier dem Vater Süß das Sündenregister vor: "Somit ist Ihr Sohn während seiner Dienstzeit insgesamt mit 51 Tagen geschärftem Arrest, acht Tagen gelindem Arrest und 39 Tagen Ausgangsbeschränkung bestraft worden ... Da nun die schwerste disziplinare Ahndung und auch Ihr väterlicher Einfluß erschöpft sind und Ihr Sohn auch jetzt noch nicht den Anschein einer Besserung zeigt, müssen Sie sich auf schlimmste Strafen (Gerichtsstrafen) gefaßt machen."
Das Schlimmste geschah jedoch erst, als der Krieg vorbei war. Und der Maschinen-Gefreite Süß ist nicht einmal der einzige deutsche Soldat, der nach der Kapitulation von deutschen Kriegsgerichten zum Tode verurteilt und erschossen wurde.
Die Hinterbliebenen erfuhren nichts von diesem Schicksal, obwohl sie oder wenigstens der "gemeindliche Polizeiverwalter" nach einem OKW-Erlaß (vom 7. August 1940) hätten verständigt werden müssen. Erst 1952, als dem Flensburger Standesamt zur Kenntnis kam, daß auf dem Schießstand in Mürwik Leichen füsilierter deutscher Soldaten begraben seien, wurde nachgeholt, was die Kriegsmarine einst versäumt hatte.
Und im Dezember 1952 teilte die Abwicklungsstelle den Eltern von Süß, die bis dahin immer noch glaubten, der Sohn sei vermißt, mit: "Ihr Sohn Johann Christian Süß wurde am 11. 5. 1945 in Flensburg-Mürwik erschossen. Nähere Auskunft können Sie durch den Oberstaatsanwalt Flensburg - Marine-Gerichtsaktenarchiv - erhalten."
Erst bei einer Routine-Kontrolle der Akten in der Berliner Wehrmacht-Abwicklungsstelle im Dezember vergangenen Jahres fiel das Hinrichtungsdatum auf. Die Akte Süß wurde an die Zentralstelle zur Verfolgung von NS -Verbrechen in Ludwigsburg, von dort an die zuständige Staatsanwaltschaft in Flensburg überstellt. (1965)
Für die Pflege der Grabstätte des Füsilierten Johann Christian Süß kommt derweil der Bund auf. Er zahlt jährlich zehn Mark.
Aus Spiegel 1965 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46273234.html