Rettet die Wischvilla
Destabilisierung der Jugend
Seit 1994 drehen wir uns im Kreis, seit Jahren liegen Balken für ein neues Dach herum, und es tut sich nichts, sagt Heike Ehlers (SPD).
Allerdings hatte ihr Fraktionschef Horst Walter Roth zuvor deutlich gemacht, dass den Jugendlichen und den JUZE- Mitarbeitern der unakzeptabl lange dauernde Schwebezustand nicht weiter zuzumuten sei. 500000 € das ist mir einfach zuviel Geld für sowenig Jugendliche, meinte Barbara Köhlers (CDU) Fraktionskollege Uwe Tegeder.
Dass eine Angliederung an ein künftiges Kultur- und Familienzenrum mehrheitlich abgelehnt worden war, soll noch mal geprüft werden, will Marion Paulse (CDU). Erst für 9.Juli habe man einen Termin mit der Denkmalpflege bekommen, berichtete Kay Wengobroski, Chef der Bauabteilung.
Skepsis klingt bei der WMF durch. Über dieses Gebäude äußere der Hochbautechniker der Verwaltung nur Vermutungen, liefere keine genauen Zahlen, kritisiert Jörg Westphal. Wie kommt er auf solche Summen, oder steckt da etwas anderes dahinter?
Das war vor einem halben Jahr.
Anfang Dezember nun haben einige Verwalter das Untergeschoss des Gemeindezentrums der Kirche Klosterhof für die Übergangslösung angeschaut. Die angedachte Lösung könnte stabilisierende Wirkung auf die Arbeit von Burkhard Sill und seine beiden Kollegen Andreas Maronde und Sigrid Preuss haben.
Das mit der Belastung von 50000 an einst gewährten Landeszuschüssen war weise vorausgedacht, denn sonst hatten die Stadtpolitiker bestimmt schon eher den Bau platt-, und einen Parklatz draus gemacht.
50000 müssen zurückgezahlt werden, wenn sie nicht für die Renovierung verwendet werden. Die Tage des Meldorfer Jugendzentrums sind gezählt, glaubte Uwe Körper vor zwei Jahren. Kinder aus besser gestellten Familien rümpfen wie ihre Eltern beim Stichwort Jugendzentrum die Nase und machen um diese Häuser einen großen Bogen. Das ist ebenso eine Lüge, wie das von Barbara Kohler geschöpfte Wortspiel: Eurograb. Damals 1994 wollten sie uns aus der Stadt haben und haben schnell ein Jugendzentrum draus gemacht, weil sie wussten, dass wir den Jugendlichen nicht im Weg stehen werden. Alles vorgeschoben. Das Ziel ist erreicht. Eine für alle offene Wischvilla soll unter allen Umständen verhindert werden. Denn die steht für eigene Initiative und autonomes Begehren. Die Jugendlichen sind ihnen zu teuer, das ist die Botschaft. Die Nase rümpfen vor den Leuten die sich die Häuser holen, wenn sie keine haben, das ist ein gesellschaftlicher Widerspruch aus den 90-er Jahren, als man noch mit Tränengas gegen die Leute aus der Mainzer Straße in Berlin vorgegangen ist. Niemand rümpft hier die Nase, außer den Meldorfer Politikern. Wenn ihnen die Renovierung zu teuer war, wollen wir das Gebäude wiederhaben. Wir hätten das hinbekommen.