Der kleine Raum im Nobelcafe war überfüllt trotz Schnee und Glatteis. Der Referent demolierte gelassen und ohne Nervosität das Lügengebäude der Energiekonzerne. Die CO2 Endlager, die zur Zeit errichtet werden sollen, dienen dem Entsorgungsnachweis, ohne den die Kohlekraftwerke überhaupt nicht die Klimaschutzrichtlinien erfüllen könnten. Auch ist CO2 garnicht der einzige Schadstoff, der bei der Kohleverbrennung entsteht. Weiterhin sind die Schadstoffe nicht das einzige, das man kritisieren muss. Dazu kommt die Anfahrt für die Kohle, die Auslastung des Betriebs, die anderen Schadstoffe oder die grundsätzliche Haltung zum zentralen Energiesystem.
Es entstehen neben Kohlendioxid 621.000 auch Schwefeldioxid 413,1, Stickoxide 413,1, Staub 10,26, Kohlenmonoxid 93 und organische Verbindungen 14 Tonnen pro Jahr.
Eine Zeitlang drehte sich die anschließende Diskussion um das Vertrauen in die Politik. Einzelne Parteimitglieder gaben sich zu erkennen und hatten Mühe, zu erklären, wie sie auf politischer Ebene Ziele erreichen wollten. Es ertönte der Ruf: "Wir sind das Volk", um den Widerstand gegen die Pläne auf die Straße zu bringen. Die Parteimitgliederinnen müssen erst mal zeigen, dass es ihnen nicht nur um Verfolgung von Gesetzesbrechern geht, sondern dass sie bis in die Spitzen begriffen haben, dass Kraftwerke auch nach einer Gesetzesänderung umweltschädlich sind. Das Selbe gillt für die Gewerkschaften, die ihren Kolleginnen und Funktionären bisher nicht erklären konnten, warum man nicht für Arbeitsplätze in Energiegroßanlagen kämpfen soll. Ohne diese Gruppen wird es ein ganz kleiner Kreis unter uns "Bauern" bleiben. Es geht nicht nur darum, den Stromriesen einen höheren Kaufpreis abzutrotzen. Die Bauern sollten grundsätzlich ihre eigenen zentralistischen Strukturen überdenken.
Der Grundsätzliche Fehler ist, dass man glaubt, durch den Regierungswechsel wäre nun das Thema Kohlekraft bereits gegessen, da die Dinger damals zur Rotgrün- Zeit als letztes Aufgebot gegen die drohende Energielücke im Falle der Abschaltung aller AKWs gedacht waren, und wo jetzt Schwarzgelb dran ist, ist dies Scenario vom Tisch. Da die Atomkraft wieder auferstehen kann, gibt es auch keinen Druck mehr, den Kohleweg weiter zu gehen. Doch die zusätzlichen Optionen zu Geld machen ist so aussichtsreich, dass sie diesen Nebenweg weiter beibehalten werden. Die Schadstoffliste ist übrigens noch harmlos gegen eine Müllverbrernnungsanlage mit Kohlendioxid 905.673, Schwefeldioxid 285, Stickoxide 1140, Staub 57, Kohlenmonoxid 285 und organischen Verbindungen 57 Tonnen im Jahr.
Wir sind das Volk sollte nicht als nationalistische Parole verstanden werden. In diese braune Färbung ist der Ton erst am 9. November 1989 mit dem kleinen Unterschied "Wir sind das Volk" umgeschlagen. Wir müssen den Scheiß nachher einatmen, wir müssen die Strompreise und die Katastrophen nachher bezahlen.
Klar, dass man die Dreckschleudern auch ohne 700 Kilometer lange Pipeline bis Nordfrieslands Untergrund laufen lassen wird. Sicher werden sie auch bei vier Erstickungstodbringern in Brunsbüttel nicht stehenbleiben. Wenn die erstmal stehen, werden einfach nochmal weitere dazugebaut. Und weitere Atomkraftwerke wird es auch trotzdem geben. Nur nicht in Iran, sonderen vor unseren Haustüren. Das zeigt sich schon dadurch, dass der letzte Woche verstrahlte Arbeiter nicht die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bekommen hat. Eine Dezentralisierung der Energieversorgung muss unbdingt verjindert werden. Wenn jede Gemeinde, bzw. alle Haus- und Grundbesitzer auf einmal die Verfügungsgewalt über ihre Heizungs- und Stromzähler haben, dann schauen die EON, HEW, Siemens und wie sei alle heißen in die Ferne. Dort winkt nur noch das "lukrative" Sonnenkollektorenprojekt am afrikanischen Äquator, das an Dämlichkeit alles bisherige übertrifft.