die Seite heißt www.stolpersteine-heide.tk . bitte berücksichtigen.
In einem Film geht es um das Büro Grüber, für das auch Lilly Wolff, eine weitere Stolpersteinarbeitete.
Beschreibung:
1935 proklamieren die Nazis in Nürnberg ein "Reichsbürgergesetz" und definieren, wer fortan der "jüdischen Rasse" zugehört. Auch Christen, deren Eltern oder Großeltern jüdischen Glaubens sind, gelten fortan als Juden. Die wenigsten der Betroffenen ahnen zunächst, wie die "Nürnberger Gesetze" ihr Leben verändern werden. Die evangelischen Kirchenleitungen reagieren auf die "Rassegesetze" verhalten. Im September 1938 wird in Berlin das "Büro Grüber" eingerichtet. Es ist eine Organisation der Bekennenden Kirche, die "nichtarische" evangelische Christen seelsorgerisch betreut und ihnen die Auswanderung aus dem nationalsozialistischen Deutschland ermöglichen will. Denn noch begnügt sich das NS-Regime mit der Vertreibung von Juden aus dem Deutschen Reich und lässt Grüber und seine Mitarbeiter unter strenger Kontrolle arbeiten.
Zusammen mit den Quäkern, dem katholischen "Hilfswerk beim bischöflichen Ordinariat Berlin" und der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland versucht das "Büro Grüber", die Not von Menschen jüdischer Herkunft so gut es geht zu lindern. Es trägt den Namen seines Leiters, des Pfarrers Heinrich Grüber, und arbeitet mit 22 Vertrauensleuten in verschiedenen Städten des Deutschen Reichs zusammen, um die Hilfe zu koordinieren. Als die Nazis 1941 die Schließung des Büros anordnen, wird Grüber im Konzentrationslager Dachau inhaftiert, fast alle Mitarbeiter, meist selbst jüdischer Herkunft, werden deportiert. Nach dem Krieg führt Grüber die Arbeit der Hilfsstelle fort. Denn die Überlebenden kehren in eine Gesellschaft zurück, die das Unrecht aufrechnet gegen die selbst erlittenen Gräuel durch Flucht und Vertreibung, Hunger und Wohnungsnot. Ehemals Verfolgte müssen in einem Land weiterleben, in dem sie kurz zuvor noch von begeisterten Nazis und glühenden Antisemiten gequält und verfolgt wurden.
Der Film von Jutta Neupert ist die Spurensuche nach einem vergessenen Kapitel der Geschichte, das durch die Aussagen der letzten verbliebenen Zeitzeugen lebendig wird. Die Dokumentation offenbart das mutige Handeln von Heinrich Grüber ebenso wie die selbstlose Hilfe der Quäker und des katholischen Hilfswerks in Berlin. Dabei zeigt sich, mit welch einfachen Mitteln das Leid mancher Betroffener gelindert werden konnte, wenn nur Menschen mit Zivilcourage sich ihrer annahmen.