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In der Großen Westerstr. 21 wohnten ab 1922 bis etwa 1931

die Sozialistin Elisabeth Bruhn und ihr Mann der KPD- Funktionär und Landtagsabgeordnete Gustav Bruhn.


Hier in Heide war Gustav Bruhn aktiv in Arbeiterräten, er organisierte Massenwiderstand gegen den rechtsradikalen Kapp- Putsch und versuchte die Gründungsversammlung der NSDAP- Heide zu sprengen. Die Diktatur der Nationalsozialisten konnten die Bruhns und ihre GenossInnen zwar nicht verhindern, doch schufen sie schon während des Niedergangs der Weimarer Republik die Voraussetzungen für die Arbeit im Untergrund Ab 1932 wurde eine faschistische Diktatur immer wahrscheinlicher. Gustav Bruhn und seine Genossen Gustav Bruhn erhielt als Funktionär der KPD den Auftrag. sogenannte I-Kommissionen einzurichten, die den Auftrag hatten neben der noch legalen Organisation einen unterirdischen Parteiapparat aufzubauen mit illegalen Leitungen, Quartieren, Druckereien Kurierdiensten, Anlaufstellen, Deckadressen und allem, was zu einem erfolgreichen Kampf" gegen Gestapo, SS und Nazi- Spitzel in der eigenen Organisation gehört, arbeiteten erfolgreich an der Vorbereitung des bewaffneten Aufstands gegen die Nazi- Organisationen. Die dazu notwendige Propagandaarbeit war lebensgefährlich und schwierig. Heide mit seiner kleinstädtischen Struktur war kein geeignetes Aktionsfeld für den Kampf gegen die Nazis. Die Bruhns wechselten schon 1932 nach Hamburg und bauten dort viele, für die spätere erfolgreiche Untergrundarbeit notwendige Kontakte aus.
Beide Bruhns hatten ab 1933 lange Haft- und KZ- Qualen zu erleiden, doch trotz aller Auflagen und Drohungen stellten sie sich immer wieder in die Reihen der antifaschistischen Kämpfer. Elisabeth Bruhn wurde 1934 wegen "Wiederaufbau der Kommunistischen Partei" verhaftet, Gustav Bruhn saß im Zuchthaus Rendsburg und im KZ Sachsenhausen. Ab 1939 arbeiteten sie in führender Position in der Bästlein- Jacob- Abshagen- Gruppe. Beider antifaschistische Haltung konnte bis zu ihrer Ermordung am 14. Februar 1944 in Neuengamme weder durch KZ, noch durch die Schwierigkeiten der illegalen Arbeit in ganz Norddeutschland gebrochen werden. Elisabeth und Gustav Bruhn sind mit ihrem Engagement für eine gerechte. demokratische Gesellschaft ein Vorbild.