Bauer schüttet Milch weg!

Die Qualitätskontrolle für Milch wird nach Ansicht des "Bundessverbands Deutscher Milcherzeuger e.V." (BDM) (Das war doch die Abkürzung für Bund Deutscher Mädel bei der NSdAP, grübel, Deutsche Mädchen als Milcherzeuger, grübel, grübel.)
Bei einer Protestaktion des Verbands, dem bundesweit 3000 Milcherzeuger angehören, ließ sich der Landwirt Klaus Peter Jensen aus Sörup- Barg bei Flensburg symbolisch fesseln. Damit nicht genug, vernichtet er täglich die auf seinem Hof erzeugte Milch von 650 Litern, weil ihm die Meierei "Nordmilch" aus Zeven/Niedersachsen nichts mehr abnimmt. Denn: Jensen aus Sörup sagt, die von den großen Meiereien zusätzlich zu den offiziellen Hygienekontrollen eingeführte Zertifizierung, die zudem noch nicht einmal durch einen höheren Abnahmepreis honoriert werde, sei überflüssig. Er sei auch nicht damit einverstanden, 5c weniger zu bekommen. Unser Milch ist grundsätzlich gut, sie wird dadurch nicht besser.

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Zertifizierung

Agrarerzeugnisse und Lebensmittel aus ökologischem Landbau finden beim Verbraucher immer mehr Anklang. Dieser Trend schafft einen neuen Markt für landwirtschaftliche Erzeugnisse. ökologischer Anbau bedeutet erhebliche Einschränkungen bei der Verwendung von Dünge- oder Schädlingsbekämpfungsmitteln, die sich ungünstig auf die Umwelt auswirken oder zu Rückständen in den Agrarerzeugnissen führen können.

Eigentlich doch eine gute Sache, also wenigstens schon mal mehr natürliche Stoffe in der Milch, da soll ja einiges drin rumschwimmen. Medikamente, Hormone durch die Behandlung- je nach Bauer, Haltbarmacher, was das Hocherhitzen für Auswirkungen hat, weiß auch noch niemand. Die herkömmliche Milch aus "intensiver Milchwirtschaft" ist nichts mehr wert. Die Bauern fürchten, dass sie ihre Höfe verlieren. Das haben wir schon ein paar Jahre vorher im Katinger Watt erlebt, als Simonis und Heydemann ihre Ländereien zum Naturschutzgebiet machen wollte. Dann kam Harry Peter Carstensen.

Doch auch dessen Kabinett kommt an den Anforderungen aus Brüssel, Gebiete für das Programm Natura 2000 zu melden, nicht vorbei. Das Problem: Die betroffenen Landwirte wissen nicht, wieviel Entschädigung sie bekommen und welche Auflagen sie zu erfüllen haben.
"Uns wird die Wirtschaftsgrundlage entzogen", glaubt Kai Dircks (37) aus Westerhever. 60 Milchkühe stehen bei ihm im Stall. Wenn die Region wirklich Vogelschutzgebiet würde, sei eine intensive Milchwirtschaft nicht mehr möglich. "Ich weiß nicht, was werden soll", sagt ein ruhiger Nordfriese. "Ich habe Familie, drei kleine Kinder und auch meine Eltern sind finanziell von dem Betrieb abhängig."
Sein Nachbar Karsten Alberts (43) wettert: "Das ist eine Enteignung durch die Hintertür." Der streitbare Landwirt will im Fall eines Falles gegen die Ausweisung des Schutzgebietes klagen. "Ich komme psychologisch nicht damit klar, daß die Vogelschützer mir auf meinem Land sagen, was ich tun darf und was nicht."
"Wir wollten die Nullösung", sagt Hans Friedrichsen vom Kreisbauernverband Nordfriesland und Sprecher der Interessengemeinschaft "Rettet Eiderstedt".

Und die Nulllösung bedeutet eben, garnichts abgeben. Andere haben mehr Durchblick. Es gibt auch noch andere Tiere auf der Welt, außer Kühen:

„Das Vogelschutzgebiet ist viel zu klein”, sagt Claus Ivens (65), hier vor seinem Römerhof in Kotzenbüll. Das, aufgeteilt in drei Regionen in Westerhever, Kotzenbüll und Poppenbüll, zudem an den Bedürfnissen des Kolonienbrüters vorbeigehe. "Dann brauchen wir bald gar nichts mehr zu schützen", so seine dunkle Ahnung.

Bauern sind gut zu vögeln!

Artikel 3: Zeit-Fragen Nr.46 vom 29.11.2004

Resolution

Europäische Milchviehhalter wehren sich

Presseerklärung zur Situation der Milchviehhalter in Europa anlässlich des Treffens der Milchviehhalterverbände Europas in Hamburg.

Am 23. November trafen sich Vertreter von verschiedenen europäischen Milchviehhalterverbänden in Hamburg, um gemeinsam die Situation auf dem Milchsektor zu erörtern. Es waren Vertreter aus der Schweiz, aus den Niederlanden, aus Belgien, aus Frankreich, aus österreich, aus Dänemark und aus Deutschland vertreten.

übereinstimmung bestand in dem Ziel einer Milchpreisforderung von mindestens 40 Cent in der EU und 1,1 Schweizer Franken bzw. etwa 70 Cent in der Schweiz, um auch in Zukunft nachhaltig Milch in Europa produzieren zu können. Wir erwarten, dass wir dieses Ziel möglichst gemeinsam mit den Molkereien erreichen. Die Genossenschaftler werden aufgefordert, sich aktiver in den jeweiligen Unternehmen für dieses Ziel einzusetzen. Insbesondere von den Genossenschaftsmolkereien und den Interessensverbänden wird volle Unterstützung gefordert.


Wir fordern den Einzelhandel auf, den zerstörerischen Preiskampf zu beenden, um eine nachhaltige Landwirtschaft in Europa zu ermöglichen. Der aktuelle Milchpreis entspricht in keinster Weise mehr dem tatsächlichen Wert des edelsten Lebensmittels »Milch«.

In der Vergangenheit wurde vielfach durch Molkereien und andere Interessenverbände der Milchpreis durch »Schwarzmalerei« künstlich gering gehalten.

Milchpreise sind nicht Ländersache, sondern Europa-Sache!

Forderungen

1. Gemeinsam wird ein Erzeugerpreis von mindestens 40 Cent pro kg gefordert.

2. Die Milchviehhalter in Europa können nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden.

3. »Europäischer Milchlieferboykott wird vorbereitet!«

468 Millionen Verbraucher, da kann so einem kleinen norddeutschen Milchviehhalter schon mal das Blut in den Kopf steigen. Denn Proteste gegen Globalisierung ist sicher nötig, aber doch nicht gegen ökoligische Entwicklung. Das ist dumm. So wie auf einer Tafel in Rendsburg steht: "Norddeutsches Rindfleisch können sie vertrauen."

Proteste im Katinger Watt

Auszug aus einer Stellungnahme des NABU

Befremdlich waren die heftigen Reaktionen, insbesondere derer, die sich in «Pro Eiderstedt» zusammenschlossen. Sie sind dafür verantwortlich, dass auf Eiderstedt eine Progromstimmung erzeugt worden ist (Aufschrift auf dem im Eigentum des Landes befindlichen Eidermündungsdamm: «NABU raus!»), die fatal an frühere schlimme Zeiten erinnert, die in Deutschland eigentlich längst überwunden sein sollten. (...) Sie sind verantwortlich dafür, dass öffentlich unterstellt wurde (Aufschrifft auf einem Schild auf Bauernland: «NEUE ART BAUERN UMZULEGEN), dass der NABU eine Organisation sei, die das Umlegen (=Töten) von Bauern plane.

Herzliche Grüße Ihr Hermann Schultz NABU-Landesvorsitzender

Das sieht nach Rückfall in die Steinzeit aus. Die Produkte wegkippen, weil die Konsumenten sich umorientieren, und dann den Naturschützern die Schuld geben. Denk mal.