Nachdem sich im vergangenen Jahr die Medien der Unterschicht angenommen haben, scheint jetztder geistige Nährboden bereit zu sein, um sich auch dieser Problemgruppe nach gekonnter Art zu entledigen.
Unterschicht – das eigentliche Unwort des Jahres – das sind jene Personen, die durch ihre „multiplen Vermittlungshemmnisse“ dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. Schlimmer noch, denn diese Personen verweigern sich den vielfältigen Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten, wollen offensichtlich nie zu jenen vorbildlichen Leistungsträgern gehören, die sich bis zu millionenschweren Gehältern empor „gearbeitet“ haben, um dann im Fall von volkswirtschaftlichen fatalen Fehlentscheidungen noch millionenschwere Abfindungen abzukassieren.
Was die Einen mit den Anderen zu tun haben? Während die Einen zwar ihre Integrationsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt genauso unter Beweis gestellt haben wie ihren zerstörerischen Einfluss auf diesen, scheint sich der zerstörerische Einfluss der integrationsfernen Unterschicht auf das unmittelbare familiäre Umfeld zu beschränken. In Anbetracht der Akzeptanz einer wachsenden Kinderarmut ist die moralische Entrüstung über Kindstötungen heuchlerisch und verlogen. Denn längst ist bekannt, dass jene demografischen Kosten, die durch frühzeitige Kindstötungen entstehen, nicht ins Gewicht fallen, weil es unterdessen als empirisch bewiesen gilt, dass von Kindern aus der Unterschicht – sollten sie das erwerbsfähige Alter erreichen – keine signifikanten Beiträge in die Sozial- und insbesondere in die Rentenkassen zu erwarten sind. Weiter im Labournet.
Der Autor stellt dar, dass die Vorschläge der neuen ÖBS keine Verbesserung für Langzeitarbeitslose sind, sondern Verschlechterungen.
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