Ich hab gerade einen viermonatigen Schweißkurs hinter mir. In der Zeit kam die Meldung von einem Unfall. Von einem im Bau befindlichen Kohlekraftwerk fiel eine Mauer um und begrub zahlreiche Monteure.
In meinem Kurs gab es auch einen "Unfall". Der Heizungsmonteur war da und hat die Heizung mit der Absauganlage verbunden. Dadurch kamen die giftigen Dämpfe wieder angewärmt oben aus dem Ventilator in die Halle. Kurze Zeit später kam schwarzer Qualm aus dem Gasschornstein. Niemand hat irgendwas gerochen. (Lanzeitsarbeitslose ohne Perspektive).
Deswegen bitte ich um Aufmerksamkeit für folgende Begebenheiten.
17.12. Eine Woche nach dem Großbrand in einem Werk des Stahlkonzerns Thyssen-Krupp im norditalienischen Turin, bei dem vier Menschen ums Leben gekommen sind, ist es am Freitag zu einem neuen Zwischenfall in einer Produktionsstätte des deutschen Unternehmens in Italien gekommen. Ein Brand entwickelte sich am Freitagfrüh in dem Thyssen-Krupp-Werk in der mittelitalienischen Stadt Terni.
30000 protestierten
Am Donnerstag davor hatte unter starker Anteilnahme das Begräbnis der vier Brandopfern in Turin stattgefunden. Nach der Katastrophe in Turin hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen, weil Beschäftigte des Unternehmens über mangelnde Sicherheitsmaßnahmen geklagt hatten. Der folgenschwere Brand verstärkte in Italien die Diskussion über gefährliche Arbeitsplätze; die Regierung kündigte ein Gesetz zur Sicherheit bei der Arbeit an. Am vergangenen Montag nahmen etwa 30.000 Menschen in Turin an einer Protestaktion teil. Fünf Arbeiter starben nach einem Großbrand im Turiner Stahlwerk von Thyssen-Krupp am 6. Dezember. In dem Werk waren Sicherheitsvorkehrungen eklatant vernachlässigt worden. Die Konzernleitung reagiert auf Vorwürfe mit kaltschnäuziger überheblichkeit.
Bereits 5 Opfer
Auslaufendes heißes öl im Kaltwalzwerk entzündete sich und setzte binnen Sekunden die gesamte Abteilung in Brand. Die Arbeiter entlang der Linie 5 hatten keine Chance, den Flammen zu entkommen: Antonio Schiavone verstarb am Unfallort, seine drei Kollegen Bruno Santino, Roberto Scola und Angelo Laurino erlagen ihren Verletzungen wenige Stunden später im Krankenhaus. Am vergangenen Sonntag starb auch Rocco Marzo. Zwei weitere Arbeiter erlitten am ganzen Körper Verbrennungen dritten Grades. Ihr Zustand ist kritisch, die behandelnden ärzte räumen ihnen nur geringe überlebenschancen ein.
Vorstandsvorsitzender Ekkehard D. Schulz gratulierte
Thyssen-Krupp konnte in allen wesentlichen Kennzahlen neue Spitzenwerte verzeichnen. Nur wenige Tage nach Bekanntwerden der triumphalen Jahresbilanz wurde offenbar, dass sich hinter diesen schillernden Zahlen desaströse Arbeitsverhältnisse in den Stahlwerken verbergen. Nach Angaben der Arbeiter wurden in der teilweise demontierten Fabrik die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsstandards seit langem nicht mehr eingehalten. Antonio Boccuzzi, der als erster versucht hatte, seinen brennenden Kollegen zu Hilfe zu eilen, berichtete noch in der Nacht, von eigenen, jedoch vergleichsweise leichten Brandwunden gezeichnet, dass der Feueralarm nicht ausgelöst worden sei, die Notruftelefone nicht funktionierten und drei der fünf vorhandenen Feuerlöscher leer gewesen seien.
Vor wenigen Jahren war es in einer der Walzenabteilungen des Stahlwerks schon einmal zu einem Großbrand gekommen. Damals waren keine Personen zu Schaden gekommen, dennoch hatte die Turiner Staatsanwaltschaft eine Untersuchung eingeleitet und das Fehlen von feuersicheren Trennwänden und ausreichenden Feuermeldern beanstandet. Zu einer Anklage kam es damals jedoch nicht, man hatte sich mit Thyssen-Krupp auf die Zahlung einer Geldstrafe geeinigt. Wie in allen früheren Auseinandersetzungen beschränkt sich der Konzern auf die Abgabe von Pressemitteilungen: Thyssen-Krupp bedauere den »tragischen Unfall«, der Konzern werde sich bemühen, den Hinterbliebenen finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen.
Plakate mit SS- Runen und Hakenkreuz
»Mörder! Ihr werdet teuer dafür bezahlen! Ihr werdet alle dafür bezahlen!« Zwar forderten die Turiner Metallarbeiter auf der vier Tage nach dem Brand veranstalteten Demonstration juristische »Gerechtigkeit« für ihre toten Kollegen, aber in den Sprechchören drückte sich vor allem ihre Wut aus, ihr Zorn auf die tedeschi, »die Deutschen«. Plakate gegen Thyssen-Krupp wurden hochgehalten, auf denen der Doppelkonsonant durch SS-Runen oder ein Hakenkreuz ersetzt worden war. Eine Anspielung auf die Beteiligung beider Konzerne an den Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschland, aber auch auf die Inbesitznahme der italienischen Stahlindustrie durch den deutschen Stahlkonzern Ende der achtziger Jahre.
Gustav und Alfred Krupp
Krupp - das steht für den rasanten Aufschwung der Schwerindustrie im 19. Jahrhundert, für den Aufstieg des Industriellen in die höchsten Kreise der Gesellschaft, für Waffengeschäfte an allen Fronten und für die bedenkenlose Komplizenschaft mit dem NS-System und seinen Verbrechen. Das galt nicht nur im materiell-kriegerischen, sondern auch im übertragenen Sinne, wie seine Forderung an die männliche Jugend verriet, sie wünsche er sich »hart wie Kruppstahl«. Als Gustav 70 Jahre wurde, begab sich Hitler 1940 nach Essen, wo ihn jubelnde »Gefolgschafts«mitglieder empfingen. Krupp erhielt das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP und das Kriegsverdienstkreuz I. Klasse.Alfried Krupp von Bohlen und Halbach 1931 als förderndes Mitglied in die SS eingetreten, schloß er sich 1935 dem NS-Fliegerkorps an und wurde 1938 auch Mitglied der Nazipartei, wird 1945 in Nürnberg als Kriegsverbrecher verurteilt, 1951 jedoch begnadigt. Die hauptsächliche Begründung des Urteils nahm auf die Verletzung des Völkerrechts Bezug, die in Verbrechen gegen die Menschlichkeit bestand, begangen an Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Insassen. Auch die Ausplünderung besetzter Gebiete wurde bestraft.
Kriegsgefangene
Dazu kam die Ausbeutung von Menschen aus nahezu allen von der Wehrmacht besetzten Gebieten: »Es sind reichliche Beweise vorhanden, daß diese Arbeiter in Krupps Gewahrsam und in Krupps Diensten unterernährt und überanstrengt, mißbraucht und unmenschlich behandelt wurden. Erbeutete Aufzeichnungen zeigen, daß im September 1944 54990 ausländische Arbeiter und 18 902 Kriegsgefangene in den Krupp-Werken beschäftigt waren.« Die Zahlen erwiesen sich später als zu niedrig. Eben nur erwähnt wurde die Aneignung und Ausplünderung von Produktionsanlagen in den besetzten Ländern. Noch heute, 24.12.07, ist die Entschädigung nicht erfolgt.
Krupps ohne Gruben
Wo etwas zum Konzern Passendes zu holen war, stellten sich dessen Führungskräfte ein. So richteten sie 1940 ihr Interesse auf die Nickellager in Norwegen und Finnland. Sie agierten, als es 1941 um den Zugriff auf die Chrom- und Nickelgruben in Serbien bzw. Griechenland ging. Der Hauptgesichtspunkt bei dem Bestreben der Firma Krupp auf dem Balkan sei gewesen, daß sie »eigene Erzgruben haben wollte, die dem unnatürlichen Zustand ein Ende bereiten würden, daß eine Firma von dem Ausmaße Krupps keine eigenen Gruben besaß. Einfacher noch wurde mit dem Beutegut in der Sowjetunion verfahren. Krupp wurde »Pate« für die Neue Maschinenfabrik in Kramatorsk und für Asowstahl I und II sowie das Röhrenwerk »Kuibyschew« in Mariupol. Zum Krupp-Konzern gehörte auch eine Zünderfabrik im Umfeld von Auschwitz, für die das Konzentrations- und Vernichtungslager die Arbeitssklaven lieferte.
Thyssen
24.01.1923 wird wegen der Weigerung, Kohle zu liefern, werden der Zechenbesitzer Fritz Thyssen und weitere Industrielle vom französischen Kriegsgericht in Mainz zu hohen Geldstrafen verurteilt. Teilweise im Geheimen beginnen die Stahlunternehmen auch wieder mit der Entwicklung von Rüstungsgütern.Thyssen trat 1930 in die NSDAP ein und 1932 vermittelte Thyssen ein Treffen der Kohle- und Stahlbarone mit Adolf Hitler im Düsseldorfer Industrieclub. Fritz Thyssen war der einzige Wortführer in der deutschen Großindustrie, der sich vor der 'Machtergreifung' auch öffentlich für Hitler als Reichskanzler stark machte. Erhoffte in jener Zeit auf die Wiedererrichtung des alten Ständesystems und versprach sich von den Nazis eine Zerschlagung der deutschen Arbeiterbewegung. Er emigrierte, wurde von der Gestapo verfolgt und endete in Psychiatrie und KZ als prominentester Gefangener. 832 Zwangsarbeiter arbeiteten bei der BLW Präzisionsschmiede GmbH.
Damals und heute
5.10.2000. Christian Ströbele, Bündnis90/ Die Grünen, Obmann im Untersuchungsausschuß: "Wir haben zum ersten Mal eine Beweiskette, wonach die CDU eine Million Mark in bar bekommen hat, von der Firma Thyssen für die Lieferung von Fuchspanzern nach Saudi-Arabien. Damit ist der Beweis erbracht worden, daß Regierungshandeln unter der Regierung Kohl bezahlt worden ist von dieser Waffenschmiede."
Schmiergeld bei Schiffsverkauf an Südafrika? Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ein von Thyssen-Krupp geführtes Schiffbau-Konsortium aus Anführer ThyssenKrupp, MAN Ferrostahl sowie den Schiffbauern Blohm + Voss in Hamburg und Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW). 1999 sollen die Firmen 30 Millionen Mark Schmiergeld für einen Auftrag zur Lieferung von Schiffen und U-Booten unter anderen an den südafrikanischen Präsidenten Mbeki gezahlt haben.
reuters, 21.09.2007 - Der größte deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp hat die Umsatzmarke von 50 Mrd. Euro überschritten. Jährlich sollen fünf Millionen Tonnen Stahl produziert werden.
Aus: Revlutinäre Anti-Miitaristische AtivistInen
Das heißt nichts anderes, als notfalls den deutschen Rohstoffbedarf mit vorgehaltener Waffe zu rauben und die notwendigen Bedingungen für den erfolgreichen Absatz von deutschen Exportgütern mit staatlichem Massenmord zu erzwingen. Dafür brauchen der deutsche Kriegsminister Jung und seine Generäle eine hochmoderne Marine, die von Thyssen-Krupp ausgerüstet wird. (Zum Beispiel) ... das U 212 A, weltweit erstes U-Boot mit außenluftunabhängigem Brennstoffzellenantrieb und einer Tauchzeit bis zu 3 Wochen für 430 Mio Euro das Stück. Die Bundeswehr verfügt bereits über 4 Boote dieses Typs, 2 weitere sind gerade bestellt. Die Freqatte F 125, geeignet für die Bekämpfung von Landzielen bis 70 km Entfernung . Im Frühjahr wird die Bestellung von 4 Schiffen für die Bundesmarine erwartet. Die Korvette K 130, ausgerüstet mit Marschflugkörpern für den Landbeschuss bis 200 km Reichweite.
In der Nacht zu Freitag war im Stadtteil Groß Flottbek der Dienstwagen und ein Haus von Vorstandsmitgliedern der Großwerft ThyssenKrupp Marine Systems angezündet worden. Bei einem anderen Wagen wurde die Scheibe eingeschlagen. Das Haus eines Managers im Stadtteil Nienstedten war mit Farbbeuteln beworfen worden. Ein Bekennerschreiben hat den Namen Butter bei die Fische.
Kündigung des Thüringer Gewerkschaftssekretärs und Antifaschisten Angelo Lucifero verhindern