Dithmarschen: weniger Straftaten

Kriminalstatistik belegt: Einer der sichersten Kreise in Schleswig-Holstein

Heide (dh)

Dithmarschen gehört zu den drei sichersten Kreisen in Schleswig-Holstein. Das geht aus der gestern vorgestellten Kriminalstatistik 2005 hervor.

Diese, ist gekennzeichnet durch die niedrigste Zahl registrierter Straftaten in den vergangenen zehn Jahren und der höchsten Aufklärungsquote im gleichen Zeitraum. 2005 wurden im Kreis Dithmarschen 8920 Straftaten regkstriert, 2004 waren es 9649. Die Verringerung liegt vor allem an den stark rückläufigen Zahlen im Diebstahlbereich von 4821 (2004) auf 4175 in 2005. Steigende Zahlen verzeichnete die Polizei dagegen bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten von 1195 auf 1278 sowie bei den Sexualstraftaten. Deren Zahl stieg um neun Delikte von 122 auf 131. Hartwig Vosgerau unterstrich die Bedeutung aktiver Bürgermithilfe bei der Verbrechensbekämpfumg. "wjr brauchen Bürger bei der Aufklärung yon Straftaten", sagte der Leiter der Polizeidirektion Itzehoe und forderte die Bevölkerung auf, Beobachtungen der Polizei zu melden.

In diesem Jahr will sich die Polizeidirektion Itzehoe, zu der auch Dithmarschen gehört, verstärkt dem Kampf gegen die lnternet- Kriminalität widmen. Dazu wurden laut Vosgerau bereits drei Benmte abgestellt, die beweiskräftige Spuren auf Computer-Festplatten sichern können. Das ist beispielsweise wichtig bei Ermittlungen im Bereich der Kinderpornografie.

Ein positives Fazit zog auch Werner Boyn, Leiter des Zivilen Streifenkommandos. Das ZSK nahm im vergangenen Jahr allein 260 Tatverdächtige fest.

Raubkopien: Hemmingstedter zu Geldstrafe verurteilt

Hemmingstedt (plu)

Wegen unerlaubter Verwertung von urheberrechtlich geschützten Werken, im Volksmund als Raubkopieren bekannt, verurteilte Strafrichter Dr. Ingo Frommeyer kürzlich Nico N.* (Namen geändert) zu einer Geldstrafe in Höhe von 60 Tagessätzen von je 50 Euro. Der 25- jährige Hemmingstedter nahm das Urteil sofort an, womit es rechtskräftig ist. Eine Software-Bestellung bei einer zweifelhaften Berliner Firma brachte Staatsanwalt Klaus Dwenger auf die Spur des Angeklagten. Am 27. April 2002 bestellte Nico N. bei der Berliner Firma fünf Programme für insgesamt 40 Euro. Im legalen Handel kosten die fünf Programme rund 4000 Euro. Als die Polizei die Berliner Firma auflöste, stieB sie in deren EDV auch auf den Namen von Nico N. Die Berliner Kollegen' informierten den Itzehoer Staatsanwalt Dwenger. Der holte sich beim Meldorfer Strafrichter Dr. Sven Diercks einen Hausdurchsuchungsbefehl, der am 2. Januar 2005 ausgeführt wurde. 1483 Raubkopien wurden sichergestellt. Sammelleidenschalt gab Nico N. als Motiv an. "Meistens von Kollegen oder Kumpeln", will er das Gros der sichergestellten CDs geschenkt bekommen haben. Andererseits gestand er, CD- covers heruntergeladen und gedruckt zu haben.

Auserdem fand sich auf seinem sichergestellten PC Software zum Knacken von CD/DvD-Kopierschutzemrichtungen. Neben der jetzt ausgeurteilten Geldstrafe können auch noch zivilrechtliche Forderungen der Urheberrechtsinhaber folgen. Ferner werden der Computer und die Raubkopien als Sondermüll vernichtet.