Das Recht der Toten

Gedenkstunde zum Volkstrauertag Albersdorf

Albersdorf (es) Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung sowie Abordnungen von Vereinen und Verbänden und angeführt von einem Ehrenzug des ABC-Abwehrbataillons 610 ist der Volkstrauertag in Albersdorf begangen worden.

Gedenkreden hielten der Kommandeur des Bataillons, Oberstleutnant Thomas Haake, und Bürgermeister Manfred Trube. „87 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg und 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist es nicht nur Tradition, der gefallenen Soldaten und zivilen Opfer zu gedenken, sondern das Recht der Toten, dass man sich an sie erinnert“ , sagte Haake. „Der Volkstrauertag ist ein Tag der Erinnerung an all das Leid der Völker, das die Kriege über sie gebracht haben. Wir müssen aus der Vergangenheit lernen und Verantwortung für Frieden und Freiheit übernehmen, damit künftige Generationen nicht diese bitteren Erfahrungen machen müssen.“ Eine umfassende Aufgabe der Gesellschaft einschließlich der Soldaten sei es, Frieden zu erhalten und zu schaffen. „Frieden bekommt man indes nicht geschenkt, er muss leider immer wieder hart erarbeitet werden.“

Bürgermeister Trube rief dazu auf, den Volkstrauertag nicht nur zum Gedenken der gefallenen Soldaten zu nutzen, sondern auch derer zu gedenken, die Opfer wegen ihrer Rasse, ihrer Nationalität, ihres Glaubens oder ihrer überzeugung wurden. An diesem Tag sollte man aber auch jener in Ehrfurcht gedenken, die ihr Leben im Widerstand gegen Gewaltherrschaft, in Bürgerkriegen, als politisch Verfolgte und bei Terroranschlägen verloren. Trube: „Wir alle haben die Verantwortung für weltweiten Frieden, und der Friede beginnt bei uns zu Hause.“

Nach den Gedenkreden legten Abordnungen des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, der Freiwilligen Feuerwehr, der Bundeswehr, der Kyffhäuserkameradschaft, des DRK-Ortsverbandes, des Sozialverbandes und der Gemeinde Kränze nieder. Im stillen Gedenken verharrten die Teilnehmer der Feierstunde, als die Albersdorfer Liedertafel das Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“ sang. Musikalisch begleitet wurden sie dabei von einer Blechbläserformation um Jens Tödter.