Heute möchte ich mal dazu Stellung nehmen, wie sich Hartz 4 auf die Sozialhilfeempfänger auswirkt.

Es wird in der Vergangenheit in den Medien ja immer behauptet, Sozialhilfeempfänger würden ab Januar BESSER gestellt. Se bekämen ja sogar mehr Geld ausgezahlt...

Aber genauer betrachtet, und mal in Zahlen ausgedrückt, stellt man fest, dass dies eine Milchmädchenrechnung ist. Ich möchte das mal an Hand eines realistischen Falles in Eurobeträgen darstellen.

Ich habe hierzu einen SozHi-Empfänger, nennen wir ihn jetzt mal Herrn Müller, der in Brandenburg lebt, und mir freundlicherweise seine Situation genau geschildert hat:

Laut SozHi- Bescheid vom Juni diesen Jahres hat er für sich und seine Tochter z.Zt. Hilfe zum Lebensunterhalt von 475,25 €. 183 für sich, 282 für seine Tochter und 10,25 Familienzuschlag. Hinzu kommt noch die Warmmiete. Ab Januar bekommt er insgesamt 530 € ALGII zuzügl. Warmmiete.

Das sind also tatsächlich knapp 55€ mtl. mehr, als zur Zeit . Und aufs Jahr hochgerechnet sogar 657 € mehr. Allerdings bekommt er ab Jan. lt. Bescheid des Sozialamtes keine Freistellung von den Rundfunkgebühren mehr, macht 16,15€ mtl.

Ferner bekommt er nicht mehr die verbilligte Monatskarte für die Erfurter Verkehrsbetriebe, macht 19,50 mtl., die er zusätzlich aufbringen muss, da die Karte 39 € kostet.

Weiter werden ihm die Bekleidungspauschale für sich und seine Tochter gestrichen, das waren jährlich 540€, also gut 45€ mtl. weniger. Bereits jetzt hat er von den anfänglichen 55€ mehr, schon rund 80€ an Mehraufwendungen, die er nun selbst tragen muss.

Macht rein rechnerisch schon mal 25€ Miese, gegenüber dem heutigen Anspruch.

Aber das ist noch längst nicht alles:!

Gestrichen wird auch das Weihnachtsgeld -124€, = ca. 10€ mtl.

Die jährliche Lernmittelverbrauchspauschale und die Beihilfe für die Anschaffung der Schulbücher für die Tochter fallen weg, mtl. ca 7€

Seit ca. Mitte des Jahres 2003 bis Mitte diesen Jahres erhielt er noch einmalige Beihilfen für die Anschaffung eines Kühlschranks, eine Matratze, ein Fahrrad für die Tochter, Reparatur der Waschmaschine und des Küchenherdes.

Er hat entsprechend über 12 Monate verteilt rund 450 € an einmaligen Beihilfen hierfür erhalten, mtl. somit rund 37€. So kommen zu den anfangs erwähnten 25 € Minus noch mal 54 € dazu, sodas er letztendlich 79 Euro weniger zur Verfügung haben wird !! Oder es darf halt nichts mehr im Haushalt kaputt gehen, was eher unwahrscheinlich ist.

Und das alles mit der Aussicht, dass die Strompreise steigen werden , die er von seiner Grundsicherung zu tragen hat.