In der Nacht vom 22. auf den 23. Februar 1934 wird Gustav Döring von einem gedämpften Getrappel und von halblauten Rufen auf dem Flur wach. Er hört, wie die Tür der Nebenzelle geöffnet wird. Durch die Wand dringen erstickte Laute eines Handgemenges an sein Ohr. Plötzlich ist alles still, die Zellentür nebenan wird geschlossen. Am Morgen des 23. Februar herrscht helle Aufregung unter den Wachmeistern der Tagesschicht. Man hat Heuck am Gitter des Zellenfensters erhängt aufgefunden. Der schnell herbeigerufene Arzt der Haftanstalt stellt trotz einiger, nicht unerheblicher, Blessuren als Todesursache "Selbstmord" fest. Nach längeren Querelen gelingt es Heucks Frau, die Asche der sterblichen Überreste ihres Mannes freizubekommen und die Urne auf dem Friedhof in Kiel zu beerdigen.
Wie sich später herausstellte, war das wahr, was lange gemunkelt wurde:
Christian Heuck wurde ermordet. Ermordet von einem Mordkommando, bei dem der
Anführer und Haupttäter der Hauptsturmführer der SS Hinrich
Möller war, der derzeitge Leiter der kommunalen Polizei Neumünster.
Bei der heimtückischen Mordtat legte Möller tatkräftig mit Hand
an.
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Quellen: Paul, G.: Staatlicher Terror und
gesellschaftliche Verrohung, die Gestapo in Schl.-Holst., Hamburg 1996, Ergebnisse Vlg.,
Rehn, Marie-Elisabeth:
Heider gottsleider, Kleinstadtleben unter dem Hakenkreuz, Basel 1992, Vlg. der
Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde (vergriffen)
Rehbein, Franz:
Das Leben eines Landarbeiters, Hamburg 1985, Vlg. Christians
Stadtarchiv Flensburg:
Verführt. Verfolgt. Verschleppt. 1996 Stadtarchiv Flensburg
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