Am nächsten Tag zieht die SA in das kleine Dorf ein. Ihr folgen in geschlossener Formation ca. achtzig Kommunisten, die "Internationale" singend. Sie ziehen durchs Dorf und sammeln sich endlich bei der Kirche. Anschließend gehen die Kommunisten ins Werkhaus.
Nachdem die Nazis zweimal im Gleichschritt durch Wöhrden gezogen sind, "um
die Bevölkerung zu beruhigen", halten sie sich in zwei Gasthöfen, bei
Rave und Groth, auf. In einem Gasthof sitzt die SA, getreu dem Verbot, nicht
öffentlich aufzutreten, in der anderen Wirtschaft hält Dinklage seine
Mitgliederversammlung ab. Als dann die KPD, wiederum die "Internationale"
singend, am Lagerplatz der SA vorbeizieht, geht Grantz mit seinen Leuten auf
die Strasse und an der Kreuzung Meldorfer/ Lindenstrasse treffen die beiden
feindlichen Gruppen, die inzwischen durch Sympathisanten auf je ca. 200 Mann
angewachsen sind, aufeinander. Beide Seiten sind mit Kohlmessern, Knüppeln
und anderen Schlag- und Stossinstrumenten bewaffnet. Die später, je nach
Ansicht, "Wöhrdener Blutnacht" oder "Schlacht bei Wöhrden" genannte
Auseinandersetzung dauert nur wenige Minuten, bis die kämpfenden Parteien
von bewaffneten Landjägern getrennt werden. Bis dahin liegen ein KPD-Mann
und zwei SA-Männer tot am Boden. Christian Heuck ist schwer verletzt. Die
Absicht der Nazis war, ihn zu "erledigen".
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