Nach kurzem Anklopfen, auf das ein barsches "Kom rin!" ertönt, betritt der junge Soldat das Zimmer. "Moin", sagt er und "Moin" klingt die Antwort. An einem alten Schreibsekretär sitzt ein älterer Mann, offensichtlich einer der äörtlichen Hofbesitzer. Ehrerbietig, wie es sich für einen Arbeiter einem der reichen Marschbauern gegenüber gehört, bleibt Hinrich Heuck vor dem Schreibtisch stehen, das "Krätzchen" - die Mütze -vorschriftsmäßig unter den linken Arm geklemmt.
Nach einer Weile hebt der Amtsvorsteher den Kopf. "Wat wullt Du?" fragt er
kurz. "Ik will mien Sohn anmellen," kommt die Antwort. Während der
Amtsvorsteher die Papiere und das Geburtenregister hervorkramt, brummelt er:
"Na, een Söhn is dat. wosück schall he denn heeten?" "Wi hebbt dacht,
Hans Krüschan, no sien beiden Grossvadders," entgegnet Hinrich Heuck.
"Name des Kindes, Hans Christian Heuck, männlich," murmelt der Bauer vor
sich her, während er schreibt. Dann wird gesiegelt und unterschrieben,
anschließend die Tinte abÐgelöscht. Als der Alte dem Soldaten die
Urkunde überreicht, kann er es sich nicht versagen, zu brummen:
"Köönt jüm in jüm Koot den öberhaupt een Kind
nähren?" Er erwartet keine Antwort auf seine Frage, denn mit einem
"Tschüs ook!" verlässt der junge Vater das Haus. Noch abends
fährt er von Wesselburen aus mit dem Zug zu seinem Truppenteil zurück.
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