.
Stiftung gegen Extremismus undGewalt in Heide
Wir wollen eben nicht den Kopf in den Sand stecken, das Thema ignorieren und sagen das geht schon irgendwo vorbei (Landrat Thiessen, Infostand Stiftung)
Ja zur Stiftung gegen Gewalt Stadt übernimmt fehlende Summe
Heide (jt) Die Hängepartie hat ein Ende: Die geplante Stiftung gegen Extremismus und Gewalt soll nun
tatsächlich ins Leben gerufen werden - auch wenn bei weitem noch nicht genügend Stiftungskapital zusammengesammelt worden ist.
Der Heider Hauptausschuss hat am Mittwoch abend in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, die Stiftungsidee nicht sterben zu lassen. Zwar soll die 2003 formal gegründete kommunale Stiftung aufgehoben werden, aber nur weil in dieser Konstruktion keine privaten Geldgeber vorgesehen sind. erklärte Bürgermeister Ulf Stecher gestern. Deshalb werde nun kurz vor Weihnachten eine neue Stiftung gegen Gewalt und Extremismus gegründet - mit dem gleichen Titel und dem gleichen Ziel, aber - vielen privaten Zustiftern, die zur feierlichen Stiftungsgründung eingeladen werden sollen.
"Die Stiftung wird definitiv am 19. Dezember gegründet, ganz egal, was passiert, und zwar mit den Zustiftern, die dann vorhanden sind", sagte Stecher. Bisher war die Stiftungsidee daran gescheitert, dass der Hauptausschuss nur die Hälfte des vorgeschriebenen Mindestkapitals yon 25 000 Euro aus dem städtischen Haushalt beisteuern wollte.
Seitdem suchten Ratsversammlung und Stadtverwaltung nach privaten Geldgebern - zuletzt vor zwei Wochen mit einer Infoveranstaltung auf dem Marktplatz.
Suche nach Geldgebern läuft weiter.
Doch der durchschlagende Erfolg ist bisher ausgeblieben. CDU, FDP und UWH stellten gemeinsam 1000 Euro zur Verfügung. Aus den Reihen der SPD kamen 800 Euro. Und 20 Privatpersonen sowie sechs Organisationen und Vereine spendeten zusammen weitere 700 Euro - darunter kleine Beträge van 13,50 Euro bis hin zu größeren van 250 Euro.
Doch dabei soll es nicht bleiben: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass bis zum 19. Dezember noch ein nennenswerter Betrag zusammenkommen wird". sagte der Bürgermeister, "und das nicht zuletzt, weil der Landrat sich so dafür einsetzt.." Gemeinsam mit Dr. Jörn Klimant habe Stecher nämlich ein Schreiben an verschiedene Institutionen aufgesetzt, um weitere Stiftungsgelder einzuwerben.
Sollte bis zum 19. Dezember nicht genügend Kapital zusammengekommen sein, übernimmt die Stadt Heide die fehlende Summe - bislang immer noch 10000 Euro. Die Summe stehe als Haushaltsrest aus dem Jahr 2003 zur Verfiigung, sagte Stecher.
Der Beschluss des Hauptausschusses war einstimmig, wie dessen stellvertretender
Vorsitzende Klaus-Peter Behrends (COU) betonte. Offenbar konnte sich die (in diesem Gremium nieht stimmberechtigte) FOP mit ihrer Position, die Stiftungsidee fallen zu lassen und statt dessen jährlich ein Preisgeld van 600 Euro aus dem laufenden Haushalt auszuloben, nicht durchsetzen. Schließlich karmte ein solcher Beschluss während der jährlichen Haushaltsberatungen leicht wieder gekippt werden. Letztlich sind aber auch die Liberalen mit der Entscheidung zufrieden: "Das Ziel ist uns wichtig. Wie wir da hinkommen. ist zweitrangig". sagte Egon Ott (FOP).
Ziel der Stiftung ist es, junge Menschen mit Hilfe eines Förderpreises dazu anzuregen. sich mit den Themen Widerstand und Verfolgung im Dritten Reich sowie den heutigen Erscheinungsformen van Extremismus und Gewalt auseinanderzusetzen. Wie dieser Zweck dann im Detail ausgestaltet werden soll, so Ulf Stecher, entscheide der zu gründende Stiftungsbeirat.
Das Spendenkonto der Stadt Verwendungszweck: Spende Stiftung gegen Extremismus und Gewalt hat die Nummer 60000387, BLZ 22250020 Sparkasse Westholstein.
Infos zur Stiftung im Offenen Kanal
Heide (wi) Zuversichtlich zeigte sich Bürgermeister Ulf Stecher während der Informationsveranstaltung zur geplanten Stiftung gegen Extremismus und
Gewalt in Heide und Umgebung, dass die zur Gründung der Stiftung fehlende Summe von 10 000 Euro aufgebracht wird (wir berichteten). Im Gesprach mit NOR-Moderator Hanno Hotsch versprach er, die Zeit bis zur entscheidenden Sitzung des Hauptausschusses am 10. August zu nutzen und sich persönlich um Zustifter zu bemühen.
Die gesamte Veranstaltung wurde vom Offenen Kanal Westküste aufgezeichnet Der Mitschnitt wird am morgigen Dienstag, 9. August, in der Zeit, von 13 bis 15 Uhr über Antenne (105,20 MHz) und im Kabelnetz (107,45 MHz) gesendet.