zehn gründe für Stolpersteine jetzt:
1.Das Jahr 2005. Der sechzigste Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus und das Ende der Nazidiktatur mit seinem Vernichtungsprogramm, abgekürzt: "Auschwitz". Das Gedenken jetzt duldet keinen Aufschub.
2.Viele Opfer sind bereits gestorben. Erwin Rehn, Erna Weissenborn, Hermann Kaulen waren entsetzt, dass die Stadt Heide zu ihren Lebzeiten keine Aufarbeitung des Nationalsozialismus betrieben hat.
3.Soldatenverehrer wie die Wulf- Isebrand- Gesellschaft wollen die Geschichte jetzt neu schreiben. Heide muss ein Zeichen setzen, wie sie ihre jüdischen Mitbürger ehrt.
4.Sechzig Jahre sind zwei Generationen. Die Kinder und Enkel haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie es wirklich war, auch wenn es zu spät kommt.
5.Die Heider Altnazis dürfen sterben mit dem Gewissen, dass Heide nichts an ihnen auszusetzen hatte. Vier kleine Steinchen könnten dafür sorgen, dass ihre weiße Weste Flecken bekommt.
6.Zwanzig Prozent rassistisches und antisemitistisches Gedankengut bei den Deutschen sind schlimm. Die Heider sollten nicht einknicken vor einem drohenden Rechtsruck. Daher jetzt auf die Straße ein, viele, Zeichen setzen.
7.Eine Straßenbaumaßnahme kann nicht im Ernst als Verzögerungsgrund für Gedenken an den Holocaust gelten. Zehn mal zehn Zentimeter sind keine aufwändige Baumaßnahme. Wer soll das glauben?
8.Überall in der BRD gibt es jetzt Interressierte für eine Stolpersteinaktion nach dem Modell Demnig. Daher wird es immer schwieriger werden, einen Verlegetermin zu bekommen. Da der Künstler im August 2005 in Friedrichstadt ist, bietet sich dann die Gelegenheit.
9.Demokratie bedeutet: Bürgerinitiativen müssen respektiert werden. Es gibt jetzt diesen Antrag vom Arbeitskreis Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialistischen Dithmarschen und 210 Unterzeichnerinnen. Es macht daher keinen Sinn, ihn zu verschieben.
10.Antisemitismus und Rassismus breiten sich weltweit aus. Die Stolpersteine könnten dagegen weit über Grenzen hinaus für Frieden und Aufklärung wirken.