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Helge Heggblums Plastikverzicht

Er plädiert für Plastikverzicht aus gutem Grund. So erzählt er Beate Meißner in der DLZ am 22.Februar. Wenn er sich da man nicht täuscht. Es ist dramatisch - Flüsse, die vor lauter Plastik nicht zu sehen sind. Müllberge, die Hunderte Meter hoch sind. Er hat Filmaufnahmen auf anderen Kontinenten gemacht. Der Marner Regisseur hat daraus Konsequenzen gezogen:

 

  1. Ich verzichte schon seit 10 Jahren auf Plastikflaschen.
  2. Man muss das Thema Nachhaltigkeit mit einem Augenzwinkern angehen.
  3. Als Einzelner kann ich eine ganze Menge tun.
  4. Statt Duschgel verwendet er Seife, statt Zahnpasta Zahnpulver.
  5. Mit einem Gelben Sack kommt er vier Wochen aus.
  6. Weil ich zu mehreren Märkten fahren muss, verbrauche ich Benzin, ärgert er sich.
  7. Auch weil die Verkäuferin das Fleisch in einer Plastikverpackung herausgeben muss.

Rainer Meissner aus Osterrade schreibt 5 Tage später einen Leserbrief und findet seinen Seitenhieb auf die Fridays for Future unverständlich: Ich unterstütze Herr Heggblums Ansicht, dass jeder Einzelne was tun kann. .. Ich möchte nicht unwidersprochen lassen, wenn er von "Klimahysterie spricht. .. Zugegeben, Wissenschaft ist nicht frei von Irrtümern, ... diese Warnungen ernst zu nehmen ist vernünftig und nicht hysterisch".

DLZ v. 22. Februar von (hg) Brunsbüttel.

Covestro nimmt neue MDI- Anlage in Betrieb.

Schon wieder eine Methylendiphenyldiisocyanat- Anlage in Brunsbüttel. Reichte die bei Bayer nicht schon. Damit verdoppelt sich die Schaumstoffproduktion durch den Weichmacher. Gerade in Himblick der aktuellen Diskussion um Nachhaltigkeit kommt Covestro eine besondere Bedeutung zu, so Daniel Mayer, Leiter des Geschäftsbereichs Polyurethane. Die Anlage wird helfen, Arbeitsplätze zu sichern, so Standortleiter Uwe Arndt. Welcher Hornochse in Kiel hat dies überhaupt genehmigt.Das Bhopal- Gift als Beitrag zur Nachhaltigkeit zu nennen ist mehr als krude. Und das mit den Arbeitsplätzen hat man den Brunsbüttlern schon 1980 versprochen, die warten immer noch.

Isocyanate sind die Ester der unbeständigen Isocyansäure. Isocyanate lassen sich durch die Umsetzung der entsprechenden Amine mit Phosgen als Reaktant herstellen. Phosgen ist noch einmal ein eigenes Thema. Isocyanate schädigen, durch eine Reaktion mit NH2- und OH-Gruppen, die Zellmembranen menschlicher Zellen. Bei Aufnahme durch Inhalation Isocyanat-haltiger Dämpfe kommt es zu Reizerscheinungen an Haut und Schleimhaut. Im Auge können Hornhautschädigungen verursacht werden. Insbesondere HMDI kann auf der Haut eine Nesselsucht, ein Kontaktekzem oder eine toxische Dermatitis auslösen. Isocyanate, insbesondere MDI und TDI, können eine allergische Reaktion des Typ I hervorrufen. Das sich dadurch entwickelnde Isocyanat-Asthma präsentiert sich ähnlich wie das klassische allergische Asthma, scheint jedoch etwas anderen molekularen Mechanismen zu unterliegen. Spezifische Antikörper werden nur selten nachgewiesen.Weniger häufig kommt es zu einer Schädigung des Alveolarepithels in den Lungen mit dem klinischen Bild einer Alveolitis (Isocyanat-Alveolitis). Atemwegserkrankungen, die durch Isocyanate ausgelöst werden, können als Berufskrankheit (BK1315) anerkannt werden. Arbeitnehmer, die regelmäßig Isocyanaten ausgesetzt sind, müssen an arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Toxizitä:t Isocyansäure, Methylisocyanat und andere Isocyanate sind sehr giftig. Am 3. Dezember 1984 entwichen aus einem defekten Tank einer Pestizidfabrik des amerikanischen Chemiekonzerns Union Carbide Corporation in der Nähe der Stadt Bhopal (Indien) rund 40 Tonnen Methylisocyanat ("Bhopalunglück"). Die Gaswolke tötete mehr als 2800 Menschen und verursachte bei mehreren Hunderttausend weiteren Personen schwere Verletzungen wie Augen- und Schleimhautschäden.