Da geht einer

Im März 1839 machte sich der noch unbekannte junge Autor Friedrich Hebbel zu Fuß auf den Weg von München nach Hamburg. In "Da geht Einer" wird dieser gefährliche Marsch unmerklich zu der Reise eines Dichters auf der Suche nach seiner Berufung. Ein Mensch auf der Suche nach sich selbst, der sich dabei zwischen Himmel und Hölle, Depression und Selbstüberschätzung, Euphorie und Demütigung hin und her, hinauf und hinab bewegt. Der Roman beschreibt ein Reiseabenteuer, das nicht nur quer durch Deutschland, sondern zugleich in das Herz eines Dichters führt und nicht nur im 19. Jahrhundert, sondern in jeder Zeit spielt.

Sie beschreibt also den Fußmarsch. Sich in einen Mann hieinzuversetzen ist für eine Frau nichts Besonderes, sagen Frauen. Hier handelt es sich um die Zeit von vor 150 Jahren, wir stimmem meistens mit ihr überein, so kann es gewesen sein. Sie bleibt dabei distanziert und lässt den Typen tagelang eine Qual nach der andern durchleben. Einmal lässt sie ihre Romanfigur tun, was auch sie kann. Sie lässt ihn sich hineinversetzen in die Beweggründe von Judith, der Heldin seines Theaterstücks. So bekommt das Buch vier Dimensionen. Ansonsten folgen wir Leserinnen und Leser dem Borderliner, dessen Laune von Tag zu Tag sinkt, Seite für Seite durch eisigen Schlamm. So schaut sie uns mitleidig an: bist du endlich durch? Tasächlich überlebt Hänschen es auch, sein kleiner Hund und treuer Gefolge und darüber sind alle froh.

Auch sie kenne ich von den Autorinnentreffen der Lesebühne, als sie noch stattfand. Wer mehr über die Autorin wissen möchte, schaut auf ihre Webseite und einen Wikipediaeintrag über sie.

Zu Friedrich Hebbel veröffentlichte Bienwald:

2008 "Lauter zerrissene Verhältnisse". Friedrich Hebbel und Hamburg, in dem sie das Verhältnis des Autors mit Hamburg beschreibt.

Im Jahr 2016 veröffentlichte sie die biographische Künstlernovelle "Da geht einer".

Außerdem widmete sie sich dem Thema Hochsensibilität mit "Wittensee", 2016

"Ich, Mina aus der Gärtnerstraße" 2018 umfasst zahlreiche Kurzgeschichten aus der Sicht von Bienwalds Hündin.

Erst wurde der Hintergrund grün geflasht, dann die die Figur verschwommen und beides zusammengestellt.