Lesebühne September - Dezember

6. Dezember: Julien Offray de La Mettrie, Der Mensch eine Maschine; Erstdruck: Leiden 1747; 64 Seiten. (* 23. November 1709 in Saint-Malo; † 11. November 1751 in Potsdam) war ein französischer Arzt, Schriftsteller, Pamphletist und radikaler Vordenker der Aufklärung. Das gibt es auch in der Gutenberg Bibliothek unter der Rubrik Philosophie. Er greift die Vorstellung von Decartes auf, der Mensch sei ebenso zerlegbar, wie eine Maschine, kehrt am Schluss aber um und lehnt den Gedanken ab, denn anders als eine Maschine, kann der zerlegte Mensch nicht wieder zusammengesetzt werden.

Emil Hecker; in'n Glücksputt langt, Quickborn= Verlag to Hamborg, handsigniert 6.12.1960 (genau 60 Jahre her) liest sich durchgänging wie Tucholskys Schloss Gripsholm. Der Leser, der sich an schöne Zeiten im Zusammenhang mit der Plattdeutschen Mundart erinnert, kann in Harmonie schwelgen. Auch leichte Kost konnte Emil produzieren. Kann sein, dass ich ihn noch gesehen habe in der Galerie Stücker am Markt bei einer Veranstaltung gegen Krieg zusammen mit Hannes Wöllfert und meinem Vater.

Desiderius Erasmus, Lob der Torheit, 1536, engl. The Praise of Folly, New Haven and Yale University Press." Meine Herren", so beginnt sie, "was Sterbliche über mich sagen, auch die Dümmsten darunter loben mich." Erst geht sie darauf ein, was die Männer über Frauen urteilen, nämlich dumm, daraufhin ist sie sich einig mit allen Frauen, was die Männer betrifft, wirklich dumm, um sogleich auf die Politik zu kommen und für den Rest des Buches auch bei diesen Herren zu bleiben. Es kommen zweimal Juden vor, aber nicht als verächtliche Ressentiments. Was die AFD bewog, eine Erasmus von Rotterdamm- Stiftung zu eröffnen, ist eine üble Beschädigung dieses Textes. Das war zu erwähnen. Ein Auschnitt gesprochen von Malmsheimer kann man finden. Auch die Librevox- Aufnahme ist ganz gut.

Youtube Channel der Lesebühne hat weitere Beiträge veröffentlicht. 16 Stück von 12 Autorinnen und Autoren und 942 Klicks, damit sprengen wir sodann die tausender Marke. Glückwunsch.


lesebühne oktoberWeil zur Zeit an Dithmarschen- Kritik nichts dolles läuft (das soll nicht heißen, dass es nichts zu kritisieren gäbe), habe ich eine Webseite meiner gelesenen Bücher gemacht. -->

Besser spät als gar nicht. Die Leserin sucht verzweifelt nach dem Datum des am 12.November erschienen Berichtes. Die Vorlesungen fanden schon einen Monat früher statt am 13. Oktober. Denn seit 1. November ist das Bornholdt bereits in Winterpause. Alles andere stimmt im super Bericht. Zwischen den Lockdowns hat es zwei Lesebühnen gegeben. Auf der zweiten habe ich einen Text gelesen, den man auch im Youtube Channel der textfabrique51 hören kann. Es haben sechs oder sieben Autorinnen gelesen. Eine Hamburg Gruppe war auch wieder da. Die beiden, die für morgen angekündigt sind, gehen wieder leer aus, weil das ganze verschoben ist.

tielenhemmeWir waren in Tielenhemme. Die Alte Schule kannst Du leicht verfehlen. Allerdings sieht man nur noch den Schornstein, wenn man genau hinsieht, umrankt von drei Linden, Büschen und Gestrüpp; mit eigenem Zugang zur Eider, ungefähr 30 Schritte entfernt. Der Hausherr, geboren 1969, empfing uns an der Auffahrt; vor der Eingangstür liegt das Grab von Sarah Kirsch geb. Ingrid Bernstein. Das alte Klassenzimmer ist noch erkennbar, die Kirsch- Stube ist noch erhalten. Es ist seit 2013 nichts geändert worden. Es wurden einige Bilder von ihr verkauft. Hier die feierliche Übergabe der gekauften Bilder. Wir konnten alles einsehen, z.B. die mit beeindruckender Poesiestilschrift geschriebenen Tagebücher. Einzelne Bereiche sacken langsam ab. Einzelne Mauern haben schon Unterschiede von 15cm, also wird das Objekt irgendwann in sich zusammenfallen.

Die Museumsleiterin war total nervös, weil es ihre erste Veranstaltung nach dem Lockdown war. Die Anweisungen, eine Hälfe möge den Hofausgang und die andere den Haupteingang benutzen, waren irritierend. Vermutlich notwendig, weil Ventilatoren fehlten. Foto -->


Ein alter Bekannter W. hat mir ein Buch von Gustav Meyrinck mitgebracht. Mittelaltermystik! Ich bin nicht ganz sicher, ob ich das wortlos zurückgeben kann, ständig ist die Rede von Juden. Überhaupt, Menschen kommen kaum vor, hauptsächlich adlige Herrschaften. Gustav Meyrink (eigentlich Gustav Meyer, * 19. Januar 1868 in Wien; † 4. Dezember 1932 in Starnberg) war ein österreichischer Schriftsteller und Übersetzer. Autor zahlreicher Romane, bekannt war das Werk: der Golem; 1919. Wenn es sich, wie vermutet, um Satire handelte, dann galt das für die damalige Zeit.

Hauptfigur: John Dee (* 13. Juli 1527 in London; † 1608 oder 1609 in Mortlake-Surrey) war ein englischer Mathematiker, Astronom, Astrologe, Geograph und Mystiker. Unter Königin Maria I. wurde Dee der schwarzen Magie und Zauberei angeklagt. Nach Marias Tod wurde er von der Thronfolgerin Elisabeth I. zum Hofastrologen und königlichen Berater ernannt.

In seinem 1564 veröffentlichten Buch Monas Hieroglyphica führte er mithilfe der Mathematik, Kabbala und Alchemie die Schöpfung auf eine Einheit aus Punkt, Linie und Kreis zurück und hielt bereits in jungen Jahren Vorlesungen an der Universität Paris. Er war führender Experte in Navigation und prägte den Ausdruck "Britisches Empire". Seine Aufgabe: Suche nach einem transzendenten Verständnis der göttlichen Ideen Er besaß zu seinen Lebzeiten die größte Bibliothek Englands und eine der größten Europas.

Bekannter W., Nachfahre des Weddingstedter KZ- Opfers Hermann Kaulen, hat die Alte Kate Wesseln mit aufgebaut. Der Eigentümer war damals Mitglied der European Liberal Youth; deren Vorsitzender Logo Antoaneta Asenova Lymec war. Ihr Gründungsdatum 1976 (als Liberal and Radical Youth Movement of the European Community) mit dem Generalsekretär Balint Gyevai. Die Abkürzung LYMEC geht zurück auf die Ursprünge der Organisation in den 1970er-Jahren, als man sich noch "Liberal and Radical Youth Movement of the European Community" nannte. Die Zentrale LYMECs befindet sich in Brüssel. Das war vor der Zeit, als das Kollektiv die Alte Kate Wesseln übernahm.

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