Einige bezeichneten alle Erntearbeiter als Monarchen. Oder die Massen, die in Marne und Wesselburen auf den ‚Menschenmärkten‘ standen und warteten, dass der Bauer kam und sie anheuerte. Letztlich hießen alle so, die eine außergewöhnliche Mütze aufhatten oder sonstwie auffielen. Ferner Kinder, die im Dreck gespielt hatten.
Beschränken wir uns auf diejenigen, die wurzellos waren. Sie waren nicht organisiert und den Launen des Arbeitgebers ausgeliefert. Außer dem Lohn bekamen sie nichts, schliefen in der Scheune. Von ihnen ging am wenigsten ein Streik aus.
Die sogenannten Grandmonarchen galten als Raufbolde, Kriminelle und Eigenbrötler. Dieser Ruf ging auf die anderen 'Monarchen' über. Einigen waren diese Erscheinungen ein Dorn im Auge. Sie forderten die Abschaffung.
1894 legte der Wesselburener Amtsvorsteher seiner Behörde einen Bericht über die Abstellung des Bettelns vor. Die ‚Abstellung‘ bestand darin, die Bettler zu verhaften. Betteln war der einzige Broterwerb der Monarchen.
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'Menschenmarkt' in Wesselburen um 1900 (Ölgemälde) Foto: Schleswig- Holsteinisches Landesmuseum
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