fen. 1938 war er noch am Leben. Vermutlich war er bei vielen Meldorfern beliebt und einflussreich. Außerdem war die ‚Wöhrdener Blutnacht‘ in Dithmarschen zum Symbol geworden für den wahren Geist des Nationalsozialismus: Gewaltherrschaft.
Im übrigen waren die Befürchtungen des Schmedtje unberechtigt. Die vor allem Unruhe hätten verbreiten können, waren schon weg. Und auch er wurde bald abgelöst.
Am 22.9.33 gab die Kreisleitung in der DLZ bekannt: „Wer nach Bekanntwerden dieser Notiz noch im Besitz illegalen Materials angetroffen wird, wird standrechtlich erschossen”. Die Sachen sollten innerhalb von 24 Stunden auf der Kreisleitung, dem heutigen Gebäude der Volkshochschule und Stadtbücherei, abgegeben werden. Am Tag zuvor fanden bereits Razzien statt, die „überraschend viel illegales Material zu Tage geführt hatten”, wie Zeitschriften. einige Waffen, Musikinstrumente, Mitgliedsbücher der SPD etc. (aus der DLZ vom 22.9.1933)
Bei dem Kommunisten wurde in eine Stubenversammlung eingebrochen und alle Anwesenden in den Keller der Dithmarsia verschleppt.
„Es waren alles Tischler. Albers stand dabei und sagte: Ihr verhaftet hier meine besten Männer”. (Aussage des Sohnes von Gustav Behrend). Dort wurden sie zusammengeschlagen, darunter Karl Eichel, Paul Wiese, Gustav und Julius Behrend, Werner Strate. Hinrich Horn und Freese. Als sie zu Friedrich Schröder kamen, hat der zurückgeschlagen, danach blieben alle anderen verschont.
„Die Kreisleitung wirft ihnen vor, dass bei der Stubenversammlung beschlossen worden ist, prominente Führer der NSDAP zu beseitigen” (DLZ 22.9.33). Daraufhin schrieb die Landesleitung. dass sie solche Alleingänge nicht wünsche.
Heute, 60 Jahre danach, sind diese Ereignisse den Meldorferinnen und Meldorfern völlig unbekannt. Als das Husumer KZ zu einem Mahnmal umgewandelt wurde, schrieb der Husumer Bügervorsteher etwas beschämt darüber, dass eine Privatinitiative dafür tätig war: „Eigentlich hätte das von den Verantwortlichen der Stadt kommen müssen.” Für Meldorf steht das Erinnern an Widerstand und Verfolgung in der Nazizeit noch aus.
Ebenso steht dies für Dithmarschen noch aus.
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