Dies führte zu heftigen Aktivitäten bei den Meldorfer Nazis:
„Wulf war hier als verbissener Kommunist bekannt. Es würde jedenfalls sehr zu begrüßen sein, wenn Wulf möglichst mit seiner Familie aus Meldorf verschwinden würde. Sofern noch ein Verfahren gegen Wulf eröffnet wird, empfiehlt es sich vielleicht, Wulf vor seiner Rückkehr nach Meldorf in Untersuchungshaft zu nehmen. Es ist jedenfalls zu befürchten, dass das Wiederauftauchen des Wulf zu einer starken Beunruhigung in Meldorf und Umgebung führen wird, gez. Bürgermeister als Ortspolizeibehörde 20.3.35”.
In einem weiteren Schreiben berichtet der Bürgermeister, „dass Wulf zu diesem (seinem) Geständnis nicht durch Schläge gezwungen wurde...,”.! Diese Formulierung provoziert zu der Annahme, dass er sehr wohl gefoltert worden ist- eine Prozedur, die ihm aus Neumünster zur Genüge unter dem Begriff ‚geschärfte Vernehmung‘ bekannt gewesen sein dürfte. Anscheinend hat es eine Anfrage gegeben. Die beiden, Röhlk und Schröder konnten jedoch keine gerichtsverwertbaren Aussagen aus ihm herauspressen. Eine Gerichtsverhandlung gegen ihn hat nie stattgefunden.
Diese Informationen sucht man vergeblich in den Meldorfer Stadtakten. Dort ist zwischen 1932 und 1946 ein großes Loch zu sehen. Die Akten sind entweder zum Kriegsende vernichtet worden, oder später. Der Verwaltungsangestellte, der mich begleitete, war sehr in Sorge, ob ich wohl was finden würde, aber es ist alles fein säuberlich ausgelöscht.
Das verführt sehr dazu, anzunehmen, dass die Nazis hier einen unbeschreiblichen Terror gegen jede Opposition ausgeübt hatten.
Bernhard Wulf bekam ihn zu spüren und sicher auch Karl Lity, dessen Aussagen nicht ausreichten, um Wulf aus der Stadt zu schaf-
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