Seite 4
WIE FÜR MICH ALLES ANFING
Ich bin 1957 in dem 500 Seelen Dorf Helse geboren und aufgewachsen. Mein
Geschichtsunterricht beschränkte sich darauf, die Wappen der Könige zu malen
und Jahreszahlen auswendig zu lernen. Die Nazizeit wurde behandelt nach dem
Motto: Hitler war ein böser Mann, doch baute er die Autobahn. Die heftigen Reaktionen der Erwachsenen wiesen daraufhin, dass mit der Geschichte der Deutschen
irgendetwas nicht stimmte: Was hätten wir denn tun sollen? Du kannst nicht mitreden.Später erfuhr ich, dass mein Urgroßvater, Opa Kölln. Kommunist war.
An den Stammtischen waren die Gesprächsthemen Autos, Stereoanlagen und Sinn des Lebens, nicht Widerstand und Verfolgung. 1994 entschied ich mich, eine
Broschüre über die Erkenntnisse, die ich bei meiner Archivforschung in Dithmarschen gewonnen hatte, zu schreiben. Diese Broschüre gibt Antworten auf die
anfangs formulierten Fragen. Mein Ziel ist es. Dich Leser/in zu ermuntern, an die Geschichte von Widerstand und Verfolgung zu erinnern, um dann gemeinsam Widerstandsaktionen heute daraus zu entwickeln.
Am 8Mai 91 fand die 'Bewegung gegen den
Krieg' in Gudendorf statt, Alljährlich wird an die über 2500 russischen Kriegsgefangenen gedacht, die dort im "Sterbelager" der Nazis verhungert sind.
21.5.91 Im Arbeitslosentreff in Heide wurde die Veranstaltung: "III. Reich in Dithmarschen durchgeführt.
Dez 91: Die DAZ (Dithmarscher Arbeitslosenzeitung) Nr.2 berichtete: Der'Aktionskreis Politik Forum' führte die Diskussionsversammlung: "Revolution in Heide 1918' durch.
Im Juni 92 erschien ein DAZ Artikel über den Heider Marktplatz von 1524 bis 1980.
April 93: Ein DAZ - Redakteur berichtete über den Eddelaker Widerstandskämpfer Walter Thurow. Am 26.1.92 diskutierten wir auf einer Veranstaltung im Bürgerhaus mit Vertretern der Parteien in der Stadtver-